Milwaukee M12 RCDAB+-0 Test

Die Marke Milwaukee zählt vor allem in Amerika zu den bekanntesten Herstellern von professionellen Werkzeugen für den Baustellenbereich. Darunter befinden sich unter anderem mehrere Baustellenradios.

Ich möchte dir in diesem Artikel das Milwaukee M12 RCDAB+-0 genauer vorstellen. Um dir neben den Daten auch Erfahrungswerte mitgeben zu können, habe ich das Radio selbst erworben und ausführlich getestet. Meine Ergebnisse, unter anderem in den Kategorien Funktionen, Handhabung und Sound, möchte ich dir nun auf dieser Seite vorstellen.

Lieferumfang

Das Milwaukee M12 RCDAB+ wird in einem ansehnlichen Karton geliefert. Dieser ist äußerlich in dem für Milwaukee typischen Rot gestaltet. Darauf befinden sich zahlreiche Informationen, welche das Radio gut beschreiben.

Leider ist der Karton jedoch für den gesamten Lieferumfang zu klein. Das Radio und das Ladegerät finden darin zwar ihren Platz, die Bedienungsanleitung war hier anscheinend jedoch nicht eingeplant. Als ich den Karton öffnete, war diese stark geknickt und einfach oben hineingequetscht.

Der Lieferumfang des Milwaukee M12 RCDAB+ beinhaltet alles, damit du das Gerät nach dem Auspacken direkt verwenden kannst. Neben dem Radio befinden sich darin ein Netzteil, eine Anleitung und zwei LR03 AAA-Batterien für den Pufferspeicher wieder.

Wie bereits erwähnt, war die Anleitung bedauerlicherweise sehr stark geknickt. Inhaltlich hingegen war die Anleitung gut. Milwaukee setzte hier vor allem auf bildliche Darstellungen der Funktionen. Über das mitgelieferte Netzkabel kann das Radio mit Strom versorgt werden, wodurch kein Akku benötigt wird. Eine Besonderheit im Lieferumfang sind die zwei AAA-Batterien, welche vor dem Betrieb in das Radio eingelegt werden sollten. Im Radio eingelegt sorgen sie dafür, dass auch ohne Stromversorgung Einstellungen, wie die Uhrzeit, bestehen bleiben.

Funktionen

Neben der Musikwiedergabe kannst du bei zahlreichen Baustellenradios auf nützliche Funktionen zurückgreifen. Fragst du dich, welche Funktion das Milwaukee M12 RCDAB+ besitzt, kannst du dies nachfolgender Tabelle entnehmen:

Funktion	Vorhanden?
Display	7,3 x 1,7 cm großes LCD-Display
Favoriten-Speicher	Bis zu 5 Sender im AM-, FM- sowie DAB-Bereich speicherbar
Lade-Möglichkeit	USB Typ A Ladebuchse  Akkuaufladung bei Netzbetrieb
Wecker
Kopfhörer-Ausgang
IP-Zertifizierung	IP54-Klassifizierung
weitere Funktionen	Equalizer mit freier Programmierung

Wie du sehen kannst, besitzt das MR12 RCDAB+ nicht alle verfügbaren Funktionen. Dies trifft aber auf nahezu alle Radios zu. Wichtig ist es deshalb zu wissen, was die einzelnen Features bewirken und welche du wirklich benötigst. Dementsprechend möchte ich dir nachfolgend die vorhandenen Funktionen im Detail näher erläutern.

Für die Darstellung besitzt das Milwaukee-Baustellenradio ein 7,3 x 1,7 cm großes LCD-Display. Damit ist es in der Lage, Informationen in alphanumerischer Form über zwei Zeilen darzustellen. Für eine gute Lesbarkeit ist die Schrift weiß und der Hintergrund blau beleuchtet. In meinem Test war es dadurch aus allen Winkeln möglich, die Informationen gut abzulesen. Dies gilt sowohl für dunkle als auch sehr helle Umgebungen.

Bei den dargestellten Informationen handelt es sich je nach Empfangsart um den Sender, den aktuellen Song und auch die Uhrzeit. Eine grafische Darstellung, wie sie im DAB-Modus möglich wäre, wird leider nicht unterstützt.

Um deine Lieblingssender schnell auswählen zu können, ist das Radio mit einem Favoritenspeicher ausgestattet. Dieser ermöglicht es, bis zu fünf Sender in jedem Modus abzuspeichern. Dafür stehen der Button “Preset” sowie die beiden Pfeiltasten zur Verfügung.

Bist du auf der Baustelle und deinem Handy geht der Akku aus, so ist dies mit dem Milwaukee M12 RCDAB+ kein Problem. Genau für solche Fälle besitzt das Radio einen USB-Ladeport an der Rückseite. Über diesen können externe Geräte mit bis zu 5V und 2,1A geladen werden. Ebenfalls besitzt das Radio eine Akku-Ladefunktion. Was das bedeutet und wie sie funktioniert, erkläre ich dir später im Unterpunkt Stromversorgung.

Ein positiver Aspekt, der für die Robustheit des Baustellenradios spricht, ist die IP54-Klassifizierung. Diese besagt, dass das Radio gegen Staub und allseitiges Spritzwasser geschützt ist. Beachten solltest du dabei jedoch, dass die IP54-Klassifizierung nur gilt, wenn die Abdeckung für den USB-Port und die Netzverbindung geschlossen ist. Ist diese geöffnet, ist das Modell lediglich IP40 klassifiziert und somit nur gegen Fremdkörper über 1 mm geschützt. Betreibst du das Radio also über das Netzkabel, solltest du unbedingt darauf achten, dass es nicht mit Wasser in Verbindung kommt.

Eine letzte kleine Besonderheit des Radios ist der integrierte Equalizer. Mit diesem kannst du direkten Einfluss auf den Sound nehmen. In dem entsprechenden Abschnitt meines Tests werde ich noch näher auf diese Funktion eingehen.

Bedienbarkeit und Handhabung

Um mit einem guten Ergebnis aus meinem Test herauszugehen, sollte ein Baustellenradio sowohl einfach als auch intuitiv zu bedienen sein. Dies gilt für jegliche Situationen. Darunter zähle ich beispielsweise Dunkelheit, staubige Umgebungen oder auch die Bedienung mit Handschuhen. Ob das Milwaukee M12 diese Anforderungen erfüllen kann oder ob die Bedienung Mängel aufweist, erfährst du in diesem Abschnitt.

Für die Bedienung besitzt das M12 RCDAB+ lediglich Knöpfe oberhalb des Displays. Diese fallen sehr groß aus und sind durch die Positionierung gut zu erkennen. Die Oberfläche der Knöpfe besteht aus einem Gummi. Dadurch sind sie sehr griffig und resistent gegen Feuchtigkeit. Leider fehlt für die Bedienung in dunkler Umgebung eine Tastenbeleuchtung. Insgesamt gelingt die Bedienung über die Tasten jedoch sehr gut. Sie besitzen einen angenehmen Druckpunkt und sind aufgrund ihrer Größe auch mit Handschuhen einfach zu betätigen. Selbst die Regulierung der Lautstärke ohne ein Drehrad hat mich überzeugt.

Für den Transport besitzt das Milwaukee M12 einen Griff an der Oberseite. Dieser ist direkt in das Gehäuse integriert ist. Dadurch ist der Griff weder störend noch herausstehend. Eine Beschädigung, beispielsweise durch Umfallen, ist somit nahezu ausgeschlossen. Für etwas mehr Komfort hätte ich mir ein weicheres Material im Griffbereich gewünscht. Hier wurde lediglich auf einfaches Plastik gesetzt.

Das M12 RCDAB+ fällt von der Größe sehr handlich aus. Mit gerade einmal 235 x 145 x 130 mm gehört es zu den kleinsten verfügbaren Modellen auf dem Markt. Auch das Gewicht ist mit lediglich 1,75 kg (ohne Akku) sehr gering. Das Risiko eines zu leichten Radios ist oftmals, dass die Standfestigkeit verloren geht. Durch die Form ist dies bei dem Milwaukee Baustellenradio jedoch kein Problem.

Für die Positionierung besitzt das M12 zwei kleine Besonderheiten. Der Griff des Radios kann praktischerweise für zwei weitere Aufhänge-Arten verwendet werden. Zum einen kannst du einen Strick durch den hohlen Griff des Radios ziehen. Andererseits findet sich in der Mitte des Griffes eine kleine Einkerbung wieder. Diese kann ebenfalls genutzt werden, um das Radio einzuhängen. Durch die verschiedenen Aufstelloptionen gelingt es in der Praxis sehr gut, die Musik dort zu haben, wo man sie auch hören will.

Verbindungsmöglichkeiten

Nicht alle Musikgeschmäcker sind gleich und auch der Empfang ist nicht überall optimal. Damit du dennoch jederzeit auf deine Lieblingsmusik zugreifen kannst, sollte ein gutes Radio über verschiedene Verbindungsmöglichkeiten verfügen. Welche Optionen das Milwaukee M12 RCDAB+ besitzt, siehst du in nachfolgender Tabelle:

Verbindung	Vorhanden?
UKW (FM)	87,50 - 108 MHz
DAB / DAB+	174,928 - 239,200 MHz
WLAN
Bluetooth	Bluetooth-Version 4.2
AUX
USB
SD-Karte

Wie es der Name bereits erahnen lässt, handelt es sich bei dem Milwaukee M12 RCDAB+ um ein DAB-Radio. Damit kannst du neben den herkömmlichen FM- auch DAB-Sender empfangen. Im FM-Bereich gelingt dies in einem Frequenzbereich von 87,5 bis 108 MHz. DAB-Sender können mit einer Frequenz von 174 bis 240 MHz empfangen werden. Damit kannst du in der Theorie jeden in Deutschland verfügbaren Sender empfangen.

Um einen guten Empfang zu ermöglichen, besitzt das Radio eine Antenne. Diese ist an der Rückseite angebracht und über zwei Gelenke bewegbar. Damit kann sie für den Transport gesichert werden, ohne dass es zu Beschädigungen kommt. In meinem Test war der Empfang von analogen und digitalen Radiosendern durchweg sehr gut.

Möchtest du hingegen deine eigene Musik abspielen, so bietet das M12 RCDAB+ eine praktische Bluetooth-Schnittstelle. Im Detail handelt es sich dabei um die Version 4.2. Durch den älteren Standard erreicht diese jedoch nur eingeschränkte Verbindungsreichweiten. In meinem Test gelang es mir auch, durch eine Wand eine stabile Übertragung zu erhalten. Im Außenbereich konnte ich mich sogar über 20 Meter vom Radio entfernen.

Leider besitzt das Milwaukee Baustellenradio keine AUX-Schnittstelle für den Anschluss mobiler Geräte. Gleiches gilt für einen USB-Eingang, einen SD-Port als auch eine WLAN-Verbindung.

Sound

Der Sound eines Radios ist wohl der Punkt, welcher sich anhand eines Datenblattes am schlechtesten beurteilen lässt. Für meinen Test wollte ich jedoch vergleichbare Werte für alle Modelle erhalten. Deshalb habe ich mithilfe eines Schallpegelmessgerätes die Lautstärke selbst gemessen. Dafür platziere ich das Gerät in einer Distanz von einem Meter zum Radio. Um die unterschiedliche Anordnung der Lautsprecher auszugleichen, habe ich zudem einen Winkel von 45° eingehalten. Welche ich Ergebnisse ich dabei messen konnte, siehst du in folgender Auflistung:

Mit ganzen 102 dB erzielte das Milwaukee M12 einen sehr guten Wert. Ehrlich gesagt, hätte ich dies aus dem doch sehr kleinen Radio nicht erwartet. Auf der offiziellen Webseite von Milwaukee wirbt der Hersteller ebenfalls lediglich mit 85 dB. In puncto maximale Lautstärke ist das Radio also eines der Größten. Für die Regulierung stehen leider nur 15 Stufen zur Verfügung. Die Unterschiede zwischen kleinster und höchster Stufe sind dennoch sehr groß.

Die ganze Kraft des Klanges stammt aus einem 2-Wege-System. Die Kombination aus einem großen Lautsprecher und einem kleineren Hochtöner funktioniert in diesem Fall sehr gut. Bedauerlicherweise gibt es keine offiziellen Angaben seitens Milwaukee bezüglich der Leistung der beiden Lautsprecher.

Mich persönlich konnte die Klangqualität in meinem Test sehr überzeugen. Der Sound war vor allem sehr klar und präzise. Zwar fehlte es insgesamt etwas an Bass, was aber durch den Equalizer leicht ausgeglichen werden kann. Erst bei wirklich hoher Lautstärke machten die Lautsprecher einen gestressten Eindruck. Auf voller Pegeleinstellung fangen diese an zu brummen und wirken blechern. Insgesamt bin ich dennoch sehr überrascht, welche Kraft das kleine Radio besitzt. Die Klangqualität ist nahezu die ganze Zeit auf einem hohen Level und kommt erst bei maximaler Lautstärke an ihre Grenzen.

Durch die frontale Anordnung der Lautsprecher ist es möglich, eine sehr hohe Lautstärke zu erzielen. Dies ist ein Vorteil, wenn nur ein bestimmter Bereich mit Musik versorgt werden soll. Für eine zentrale Platzierung im Raum eignet sich das Radio wiederum nicht.

Ein positiver Aspekt des Baustellenradios ist der eingebaute Equalizer. Damit kannst du den Klang nach deinen Wünschen individualisieren. Im Detail gelingt dies durch eine Anpassung des Basses und der Höhen in einem Bereich von -7 bis +7. Der Effekt der Änderung war in meinem Fall deutlich hörbar.

Stromversorgung

Nicht immer ist auf der Baustelle auch eine Steckdose in Reichweite. Ein gutes Baustellenradio sollte deshalb immer auch mit einem Akku betrieben werden können. Welche Optionen zur Stromversorgung das Milwaukee M12 RCDAB+ besitzt, erfährst du in diesem Abschnitt.

Das Milwaukee M12 ist in der Lage, wie es der Name bereits erahnen lässt, sämtliche Milwaukee M12-Akkus aufzunehmen. Diese können an der unteren Rückseite eingesteckt werden. Leider macht der Hersteller keine Angaben bezüglich der Laufzeit mit verschiedenen Akkugrößen. Aus meiner Erfahrung kann ich jedoch sagen, dass mit einem 5 Ah großen Akku ein bis zwei Arbeitstage ohne Probleme möglich sein sollten.

Praktischerweise besitzt das M12 RCDAB+ eine Akku-Ladefunktion als auch eine Ladestandsanzeige. Damit kannst du eingelegte Akkus im Netzbetrieb automatisch aufladen. Für diese Funktion besitzt das Radio an der Vorderseite zwei LEDs. Leuchtet die rote LED durchgehend, wird der Akku aufgeladen. Leuchtet wiederum die grüne LED ist der Akku voll. Bei gleichzeitigem Leuchten beider LEDs liegt ein Fehler vor, was auf einen defekten Akku hindeuten kann. Ist der eingelegte Akku zu warm oder zu kalt, blinkt die rote LED, bis der Akku die erforderliche Temperatur erreicht hat. Die Dauer für das Aufladen eines M12-Akkus gibt Milwaukee mit einer Zeit an, welcher den Amperestunden des Akkus entspricht. Das bedeutet, dass ein 2 Ah großer Akku in etwa 2 Stunden benötigt, um vollständig aufzuladen.

Neben dem Akkubetrieb kannst du auch das mitgelieferte Netzkabel für die Stromversorgung verwenden. Dabei handelt es sich um ein 12 V Netzteil. Mit einer Länge von rund 2 Metern kannst du selbst bei Netzbetrieb die Position nahezu frei im Raum wählen.

Material und Qualität

In Sachen Materialauswahl setzt Milwaukee bei dem M12 RCDAB+ auf Kunststoff. Dieser wirkt insgesamt sehr hochwertig und stabil. Leider verzichten sich jedoch auf schützende Materialien wie Gummi an den Ecken des Gehäuses. Auch wenn das Radio an sich stabil wirkt, wird es bei einem Sturz sehr wahrscheinlich Kratzer davontragen.

Die Verarbeitung des Baustellenradios ist hingegen sehr gut. Die Verschraubpunkte als auch die Spaltmaße wirken sehr hochwertig. Einziger Kritikpunkt bleibt also der fehlende Aufprallschutz des Radios. Da das Display sowie die Knöpfe ein wenig abgesenkt sind, sind diese zumindest vor Beschädigungen geschützt.

Preis-Leistung

Als ich diesen Testbericht verfasst habe, war das Milwaukee M12 RCDAB+-0 für 136,95 € erhältlich. Damit liegt es preislich etwa im Mittelfeld der verfügbaren Geräte. Die Leistungen, welche das Radio in meinem Test erzielte, waren jedoch durchaus überdurchschnittlich. Dementsprechend würde ich das Preis-Leistungs-Verhältnis mit “Sehr gut” bewerten.

Fazit – Milwaukee M12 RCDAB+-0 Test